Die Entscheidung fiel durch unseren Gaststar.
Diesen Heimkampf mussten wir unbedingt gewinnen, wollten wir die Klasse halten. Von daher war ich froh, dass es Andreas Hennig und Otmar Steger möglich war, unsere Reihen zu verstärken, nachdem Ingo leider verhindert war.
Als erstes begannen wir unseren Aufschlag mit Matthias, der an Brett 1 nach einem Patzer seines Gegners ungewohnt früh gewohnt gewann. Danach vermeldete Otmar, den ich eigentlich als sicheren
Punkt einschätzte, „nur“ ein Remis. Leider war nicht mehr drin.
Schließlich verlor Thomas seine Partie, und nachdem ich die Tradition, dass wir beide dasselbe Ergebnis haben, nicht aufgeben wollte, verlor ich auch meine Partie. Dem schloss sich diesmal auch
Marc an, und wir hatten ein deprimierendes 1,5 zu 3,5 gegen uns. Wollten wir den Kampf gewinnen, mussten also die verbliebenen drei gewinnen. Ein Blick auf die Bretter zeigte mir, dass das
durchaus im Bereich des Möglichen war, alle standen irgendwie besser. Tatsächlich gewann Ronnie souverän ein Endspiel mit Mehrbauern, Frank zog dann bald gleich, Stand 3,5 zu 3,5. Nun warteten
wir auf unseren Gaststar Andreas. Er hatte eine Qualität mehr, dafür einen Bauern weniger. Bald gelang die Partie ins Endspiel, und eigentlich war die Stellung gewonnen, aber nachdem Andreas die
einfachsten Gewinnwege vermied, befürchtete ich das schlimmste. Mir war bekannt, dass Endspiele nicht zu seinen Stärken zählen. Aber nach einiger Zeit war die Stellung so eindeutig, dass sein
Gegner aufgab. Es sind Partien wie diese, die mich ein Jahr meines Lebens kosten. Gibt es Statistiken, die meine Vermutung bestätigen, dass Mannschaftsführer eine verkürzte Lebenserwartung
haben?
Dennoch, diese Runde haben wir gewonnen. Ein wichtiger Schritt zum Klassenerhalt ist getan.