Und hätte unser Knut, wie fast immer in horrender Zeitnot, nicht in glasklarer Gewinnstellung ein einzügiges Matt übersehen, wäre der Triumpf vollkommen gewesen.
Aber der Reihe nach.
Wir starteten gegen die erste Mannschaft von Bechhofen mit einem Minuspunkt, da wir Brett 6 mangels verfügbaren Spielermaterials frei lassen mussten. Nach einer gefühlten halben Stunde stand es dann 0:2, da Dieter Götz ein mit h4 offen annonciertes Läuferopfer seiner jungen Gegnerin gentlemanlike ignorierte und zwei Züge nach dem Einschlag auf h7 aufgeben musste.
Dieser Spielstand führte dann zu einem kurzfristigen Demotivationsschub bei Markus Hannweber, der seine, zu dem Zeitpunkt etwa gleich stehende, Partie remis geben wollte. Eine kurze Motivationsansprache des selbsternannten Mannschaftsführers Thomas Herbst brachte ihn zurück ans Brett und … man wird sehen…
Anschließend steuerte Doc Höwel solide spielend ein Remis bei.
Etwa zu diesem Zeitpunkt ging es auf Brett 1 bei Matthias Pannek heiß her. Sein Gegner, mit der bescheidenen DWZ-Zahl von 2050, hatte sich, unter starker Vernachlässigung der Entwicklung – der komplette Damenflügel träumte vor sich hin – an einem Bauern vergriffen. Matthias nutzte dies zu einem fulminanten Angriff auf den einsamen schwarzen König und ehe man sich versah, war aus dem Mehrbauern ein Minusturm geworden. Dies war unser erster Punkt.
Inzwischen hatte der Gegner von Thomas Herbst eine kleine Gemeinheit übersehen, die ihn einen Läufer gegen zwei Bauern kostete. Da dies die Bauern des Königsflügels waren, war die Sache noch nicht ganz so einfach, aber letztendlich konnte der Punkt sicher eingebracht werden. Der Gegner überschritt dann in verlorener Stellung die Zeit.
Thomas Leising konnte danach, in leicht schlechterer Stellung, ein Remis erreichen und da Knut Roßbach und Markus Hannweber inzwischen klar besser standen witterten wir plötzlich Morgenluft.
Nun ja, es kam dann leider zu dem schon zu Beginn erwähnten Blackout bei Knut – er sollte das Buch über Zeitnot, das er nach eigener Aussage zu Hause hat, endlich mal gründlich studieren.
Da aber Markus sein Endspiel, via Bauernmehrheit am Damenflügel, sicher nach Hause brachte, stand am Ende ein hochverdientes 4:4 zu Buche.
Thomas Herbst