Gegen Forchheim III, die zu unserem Glück nur mit 6 Spielern angetreten sind, kamen wir am Ende zu einem hart umkämpften, ganz engen Sieg.
Nachdem Tom Hörbest und Franky-Boy nach einer Stunde die Uhren abstellen konnten, und wenig später auch Marcy-Boy die remis-Matte ausrollte, deutete alles auf einen entspannten Nachmittag hin.
Doch dann kam das vorgezogene Halloween-Grauen: Tom Wiseman ließ sich positionell ausmanövrieren, Ba-Duc-Boy eine Figur abknöpfen, so dass es ratz-fatz Ausgleich stand. Da die übrigen Bretter
gleich, Ronny sogar leicht schlechter stand, mussten wir uns schon sehr bemühen, nicht über unsere langen Gesichter zu stolpern.
Wie gut, dass wir einen Otmar und einen Doc in unseren Reihen haben. Beide spielten ihre ganze Klasse und Erfahrung aus, rissen ihre Partien zu Siegen herum, so dass Ronnys Querschläger ohne
Folgen blieb.
Damit sind wir mit 4-0 Mannschaftspunkten weiter auf Kurs Wiederaufstieg (hüstel-hüstel).
Frank Zimmer
Nachtrag: Tom Hörbest hat sich in Folge seines unausgelasteten Nachmittags die Mühe gemacht, sämtlich Partien zu analysieren. Hier sein Fazit (leicht gekürzt):
Brett 1: Balle, Alfred – Höwel, Karl-Adolf, Dr.
Doc konnte dank der zurückhaltenden Spielweise seines Gegners schnell ausgleichen. Da dieser sich weiterhin recht passiv verhielt, übernahm er nach und nach die Initiative und landete schließlich
in einem günstigen Endspiel mit starkem Läufer gegen Springer, bei aktivierter Bauernmehrheit auf dem Damenflügel. Wenn die Stellung auch günstig war, so war sie keinesfalls einfach gewonnen.
Sein Gegner legte sich einige Zeit auf den Bauch und dort hätte er auch verharren sollen. Doch zuletzt tauschte er seinen eigentlich ungünstigen Springer gegen Läufer und musste nur einen Zug
später aufgeben.
Brett 3: Schwab, Edgar - Wißmeier, Thomas
Thomas hätte schon in der Eröffnungsphase durch ungenaues Spiel in Nachteil kommen können. Doch sein Gegner war gnädig, verfehlte mehrmals die stärkste Fortsetzung und so war die Stellung nach
gut 20 Zügen wieder nahezu ausgeglichen. Leider nutzte Thomas sein Glück nicht und büßte durch einen Fehler im 27. Zug nicht nur einen Bauern ein, sondern landete zudem in einer völlig verlorenen
Stellung.
Brett 5: Ammon, Ronald - Radeck, Jochen, Dr.
Ronny spielte eine flotte Partie, bei der er aus der Eröffnung ausgeglichen herauskam und nach rund 15 Zügen sogar im Vorteil war. 10 Züge später hatte er diesen nicht nur eingebüßt, sondern
sogar in Nachteil geraten. Der Gegner spielte allerdings derart passiv, dass man nach dem 39. Zug die Stellung guten Gewissens hätte Remis geben können. Jedoch, just im 40. Zug griff Ronny
daneben und ermöglichte dem Gegner eine Kombination, die zwei Springer gegen Turm gewann. Zwar konnte die Figur zurückgewonnen werden, aber leider war die Stellung hinüber.
Brett 6: Dereser, Marc - Gagel, Roland
Als Weißer behandelte Marc die Eröffnungsphase einer holländischen Partie recht passiv, so dass sich sein Gegner über einen schnellen Ausgleich freuen durfte. Im 14 Zug schoss Marc gar einen
schlimmen Bock, den aber sein Gegner nicht ahndete, so dass nach einer Tauschserie, statt einer für Schwarz nahezu gewonnenen Stellung, Ausgleich herauskam. Im direkten Anschluss versäumte es
Marc, nach einem unvorsichtigen Bauernvorstoß des Gegners, durch ein nicht annehmbares Springeropfer selbst in großen Vorteil zu kommen. Der Schwarze traute sich wohl nicht und stellte
stattdessen einen Bauern ein. Da die Stellung nun zwar sehr günstig für Marc war, aber nicht forciert gewonnen, zog es Marc vor, in Anbetracht einer zwei-Punkte-Führung, Remis anzubieten, was
sein Gegner natürlich dankbar annahm. Anmerkung: Bei derartigen Remisangeboten sollte immer der Mannschaftsführer befragt werden.
Brett 7: Güldner, Udo - Duong, Ba Duc
In einem Damenbauernspiel durfte unsere Nachwuchshoffnung zeigen, wie viel er, gerade auch positionell gesehen, vom Schach schon versteht. Nach zwanzig Zügen war eine fast ausgeglichene Stellung
auf dem Brett. Leider stellte er dann mit seinem 22 Zug eine Figur ein. Man muss aber zu seiner Entschuldigung anführen, dass die Konsequenzen nicht so leicht zu sehen waren. Ba Duc spielte zwar
noch einige Züge weiter, aber nach dem glatten Figurenverlust, ohne Kompensation, war natürlich nichts mehr zu machen.
Brett 8: Steger, Otmar - Hoffmann, Edgar
Bei dem gewaltigen Spielstärkeunterschied von über 600 DWZ-Punkten, ist man ja versucht, den Punkt schon mal fix zu verbuchen. Aber auch solche Partien müssen erst einmal gewonnen werden. Otmar
verfuhr mit der, für solche Fälle, besten bzw. sichersten Methode. Keine taktischen Verwicklungen, sondern den Gegner mit Ruhe und Bedacht überspielen und einschnüren, bis der vor lauter
Verzweiflung erst einen Springer und anschließend noch einen ganzen Turm einstellt.