Die Luft dort wird dünner, aber tapfer kämpfen muss jeder
Am späten Morgen des Ostermontags ging es los. Als Sheriff der 2. Mannschaft brachte ich als kostbare Fracht die aktuellen Kronjuwelen unserer Vereine (die beiden Duong-Brothers und
Klein-Sheriff) in einer gepanzerten und bewaffneten Postkutsche gen Bad Kissingen. Ziel war aber nicht - wie mancher schon munkelte - das Spielkasino, sondern die völlig überbelegte
Jugendherberge. Auch kein Roulette, sondern Schach auf allerhöchstem Niveau.
Ba-Duc-Boy spielte nach verpassen Freiplatz in der offen ausgetragenen U25. Naturgemäß war hier die DWZ-Spreizung am größten (1078 - 2263). In der Setzliste auf Rang 8 (20 Teilnehmer) ergaben die
3,5 aus 7 den 9. Platz und damit fast eine Punktlandung des Erwarteten. Am Anfang stark begonnen - u.a. remis gegen Kevin Beesk (2004) und Tobias Brunner (1920) - trübte die etwas schwächere
letzte Partie ein wenig das Gesamtergebnis.
Quang-Boy sicherte sich als 3. bei den Mittelfränkischen einen der eng begrenzten Freiplätze in der U12. Sein forsches Auftreten spiegelte sich vor allem im Ausprobieren verschiedener
Gambit-Varianten. So sah ich bei ihm ein hübsches Königsgambit und - was mich besonders freute - ein noch hübscheres Morra-Gambit auf dem Brett. Leider wurde seine Pfiffigkeit nicht immer
belohnt. Die ersten drei Runden gingen komplett in die Hose. Danach durfte er das Feld von hinten aufrollen, was 2x leicht und dann gegen 2x schwerere Gegner immerhin noch 3,5x gelang. Am Ende
daher ein sehr versöhnlicher Mittelplatz.
Klein-Sheriff Christian war als Bezirks-Meister direkt in der U10 qualifiziert. Wie Quang kam auch er denkbar schlecht in das Turnier. Nach 3 Runden stand ein lausiger halber Punkt auf der
Habenseite. Ganz bitter, standen doch alle 3 Partien auf klarem Gewinn. Sheriff Senior stand kurz vor dem Selbstmord. Am Ende waren es dann 2,5 aus 7. Klein-Sheriff aus der Provinz mangelt es bei
solchen Turnieren eben doch noch etwas an Erfahrung und Abgeklärtheit (6 seiner 7 Gegner waren älteren Jahrgangs).
Fazit: wir hatten viel Spaß in den 4 Tagen und sind sicher um viele Erfahrungen reicher. Dass die Luft für ganz oben sehr dünn wird, muss jedem klar sein. Oder wie sagte Spielleiter Thomas
Sörgel: "Die meisten schaffen es gar nicht bis hierher".
Sheriff Senior war auch nicht ganz untätig. Er erneuerte seine Sheriff-Lizenz als Verbands-Schiedsrichter.