2. Mannschaft feiert Klassenerhalt

Mit einem knappen 4,5-3,5 gegen Anderssen/N78 I sicherte sich die 2. Mannschaft den vorzeitigen Klassenerhalt in der Bezirksliga II.
Unser unermüdlicher Tom Hörbest hat alle Partien analysiert und kommentiert, so dass ich als Sheriff meinen Colt diesmal im Halfter lasse.

Brett 1: Hollederer – Doc Höwel
In einem vom Gegner sehr harmlos behandelten abgelehnten Damengambit hatte Doc schon nach wenigen Zügen vollen Ausgleich. Der Abtausch seines schwarzfeldrigen Läufers gegen den weißen Springer auf c5, unter Öffnung der b-Linie für den Gegner – mit Blickrichtung auf den schwachen Bauern b7, erwies sich jedoch als strategischer Fehler, der den Weißen sofort in Vorteil brachte. Der dann von Doc wenige Züge später angebotene und angenommene Damentausch vergrößerte den Vorteil des Weißen schon entscheidend. Weiß versäumte den sofortigen Totschlag im 36. Zug (d5!), aber auch seine Fortsetzung sollte sich als ausreichend erweisen. Das Ganze hätte sich allerdings noch recht lange hinziehen können, wäre Doc nicht auf die Idee verfallen, seinen Turm auf der f-Linie zum Tausch anzubieten, eine Gelegenheit, die der Gegner gerne nutzte und die Partie erheblich abkürzte. Unsere Nummer 1 führte diesen kleinen Aussetzer übrigens auf einen von mir kredenzten Kaffee mit georderter viel Milch zurück. Es war offenbar einfach immer noch nicht genügend Milch darin… Doc musste sich aber nicht grämen, da dies die letzte noch laufende Partie war und unser Sieg schon feststand.

Brett 2: Herbst – Dippel
Mit Zugumstellung kam eine für Weiß günstig geltende Variante des Stonewalls aufs Brett. Die kreative Neuerung 9. h4 von Weiß bekam nur durch die zweifelhafte schwarze Antwort g6 einigen Wert. Schwarz beschloss noch der langen Rochade des Weißen den Königsflüge mit h5 zu verbarrikadieren, verzichtete damit aber auf jegliches Gegenspiel und gab Weiß grundsätzlich eine gewonnene strategische Stellung. Davon blieb nach einigen Abtäuschen, die Weiß falsch einschätzte allerdings nicht mehr so viel übrig. Nur auf den besseren Läufer und den Damenflügel zu setzen genügte einfach nicht und so kam außer dem Sieg in der B-Note nichts heraus. Fazit: Einfach zu lahm gespielt.

Bett 3: Rummel – Wißmeier
Dies war die erste beendete Partie. Thomas legte mal wieder, zurückhaltend ausgedrückt, Schnellschachtempo vor. Als Ergebnis hätte sein Gegner schon nach 18 Zügen in entscheidenden Vorteil kommen können, begnügte sich aber vorerst mit der besseren Stellung. Statt diese Gunst des Schicksals zu nutzen, sperrte sich Schwarz mit dem 22. Zug die Dame ein, die nur unter Springeropfer am Leben bleiben konnte. Danach war natürlich nichts mehr zu machen.

Brett 4: Zimmer – Nagel
Den postwendenden Ausgleich lieferte der Chef persönlich mit einer flotten Angriffspartie in der Caro-Kann Fantasy-Variante. Der Gegner war von dieser Eröffnungsvariante offenbar überrascht, jedenfalls findet schon der 6. schwarze Zug keinen Beifall, vor allem nicht den von „Stockfish“, der Weiß danach schon kräftig in der Vorhand sieht. Und schon nach 8. Lc5 des Schwarzen hätte 9. Sg5 die Sache beendet. Franky gab sich allerdings mit dem bescheidenen Kh1 und besserer Stellung zufrieden, um dann aber einen Zug später, nach dem schwachen schwarzen h6 statt Sf6, mit Se5 schon wieder Gewinnstellung zu erreichen. Er ließ Schwarz dann auch nie mehr aus dieser Verluststellung entkommen und brachte die Partie energisch nach Hause. (Anmerkung: Das ist eine dieser taktischen Stellungen, wo „Stockfish“ nahezu in jedem Zug einen Killerzug für Weiß auspackt. Das würde aber den Rahmen sprengen.)

Brett 5: Golziow – Ammon
In einem von Weiß betont ruhig angelegten Damenbauernspiel war die Remisbreite zu keinem Zeitpunkt auch nur leicht überschritten, so dass man sich nach dem abschließenden Damentausch auf ein leistungsgerechtes Remis einigte.

Brett 6: Dereser- Weber
In einem Königinder ging Schwarz strategisch etwas leichtsinnig mit 10. b5 vor. Die Festlegung der Schwäche b5 mit 13. b4 hätte einigen Vorteil gebracht. Der weiße Bauernvorstoß 13. e5 wäre eigentlich recht harmlos gewesen, hätte Schwarz seinen Springer gleich zurückgezogen. Indem er aber einmal auf e5 zwischentauschte wurde es ein Riesenzug. Allerdings hätte sich Mark jetzt nicht gierig auf b5 bedienen dürfen, wonach Schwarz mit einem hellblauen Auge davonkam, sondern er hätte mit e6 den Sargnagel einschlagen müssen. Im Folgenden hätte nach dem Damentausch die schwarze Initiative bei energischerem Spiel durchaus unangenehm werden können. Der weiße Mehrbauer war nicht viel wert. Durch das recht lahme schwarze Spiel kam Weiß aber um den 30. Zug wieder deutlich in Vorteil wusste aber damit nichts anzufangen. Das Spiel plätscherte dann mit leicht wechselndem Vorteil noch bis zum 48 Zug hin und her, bis es dann in absolut ausgeglichener Stellung Remis gegeben wurde.

Brett 7: Dietrich – Leibing
Nach einer ungewöhnlichen Eröffnung, aus der Schwarz mit gutem Spiel hervorging, führte der schwarze Druck im 16 Zug zur Eroberung eines Bauern. Ein Massenabtausch um den 30. Zug führte zu einem Turmendspiel mit je vier Bauern am Königsflügel und einem schwarzen Mehrbauern auf a6. Wie einige Analysen mit Freund „Stockfish“ zeigen, ist die weiße Stellung wohl kaum zu halten, auch bei größerem Widerstand als Weiß ihn zeigte.  38. f5 war natürlich Harakiri, aber auch passives Ausharren wäre hier auf Dauer aussichtslos gewesen.

Brett 8: Duong – Bald
In einer sizilianischen Partie führte eine ungenaue Eröffnungsbehandlung des Weißen schnell zu einer guten Stellung für Schwarz. Durch einen nachlässigen 15 Zug des Schwarzen erlangte Weiß jedoch Qualitätsgewinn und Vorteil. Im 23 Zug forderte der Weiße dann das Schicksal heraus, indem er dem schwarzen ein zweizügiges Matt erlaubte, Springeropfer auf g3 nebst Damenschach auf h6. Und da ein schwarzer Läufer auf c5 das Feld g1 bewacht… Schwarz verzichtete jedoch auf diese Möglichkeit und zog es vor Dame h6 zu ziehen um direkt Sg3 Matt zu drohen. Dies konnte jedoch mit Tf3 und Vorteil pariert werden. Im 26 Zug bot der Weiße die Partie dann ein weiteres Mal an, diesmal in Form eines hängenden Springers und diesmal wurde die Gabe angenommen. Eigentlich war die Partie nun gelaufen und Schwarz konnte natürlich auf verschiedene Art und Weise gewinnen. Er beschloss jedoch Spannung ins Spiel zu bringen und schaffte es ein Endspiel Turm plus fünf Bauern gegen Läufer und Springer plus vier Bauern aufs Brett zu bringen. „Stockfish“ sagt Remis, aber für einen Menschen spielen sich die weißen Steine leichter, vor allem, weil die Leichtfiguren keine guten Stützpunkte haben. Und schon wenige Züge später war Schwarz tatsächlich verloren und konnte das Ende nur noch einige Züge hinauszögern. In dieser Partie konnte man wahrlich mehrfach vom Glück des Tüchtigen sprechen zumal sie ja auch entscheidend war. Wir führten mit einem Punkt und es lief ansonsten nur noch die Partie von Doc, der zu diesem Zeitpunkt, wenn auch nicht trostlos, so doch stark trostbedürftig stand. Ein besonderes Lob an Marc, der, als direkt beim Übergang ins Endspiel, in Remisstellung, ein schwarzes Remisangebot kam, für seinen Schützling mit einem energischen „Nein“ antwortete.

 

Die LGA Landesgewerbeanstalt Bayern unterstützt die sehr erfolgreiche Jugendarbeit des SK Nürnberg 1911 e.V.

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